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Tonumfang h - f4
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Der Flöte sagt man nach, dass ihr Ton dem natürlichen Klang der Stimme am nächsten kommt. Ihre brillante Klangfarbe, ein sowohl lieblicher, als auch ausdrucksstarker Ton machen sie zum einem der beliebtesten Instrumente.
Entgegen der häufigen Meinung ist die Querflöte kein Blechblasinstrument sondern ein Holzblasinstrument. Das kommt daher, dass der Ton der Querflöte auf ähnliche, charakteristische Weise wie bei Holzblasinstrumten erzeugt wird. Außerdem wurde die Querflöte früher aus Holz gebaut. In der heutigen Zeit wird die Flöte jedoch hauptsächlich aus Metall hergestellt.
Andere Holzblasinstrumente sind die Klarinette, das Saxophon, die Oboe und das Fagott. Im Gegensatz zu den zuvor genannten Instrumenten, wird bei der Flöte kein Rohr oder Blatt in Schwingung versetzt. Der Ton entsteht, indem die Luft durch das Anblasen gegen die Mundlochkante zerschnitten und dadurch in Schwingung versetzt wird. Die Tonhöhe wird wie bei allen anderen Holzblasinstrumenten durch die Länge der Luftsäule im Instrument beeinflusst, die durch Löcher oder Klappen verändert werden kann.
Die Querflöte ist ein bedeutendes Solo- und Orchesterinstrument. Auch im Jazz und der Rockmusik wird die Querflöte eingesetzt.
Es gibt unterschiedliche Querflöten. Die moderne Querflöte besteht aus folgenden drei Teilen: Kopf, Mittelstück und Fuß (C-/H-Fuß).
Bei der Flöte ist das Kopfstück üblicherweise gerade, es gibt aber auch gebogene Kopfstücke als Lernhilfe für Kinder- oder bei tieferen Alt-, Tenor- und Bassflöten. So ist das Instrument einfacher zu greifen. Das Kopfstück besteht aus dem eigentlichen Rohr, dem Tubus, der aus verschiedenen Materialien bestehen kann (siehe Material). Im oberen Drittel befindet sich ein Loch mit aufgelötetem Kamin. Dieser trägt die gewölbte Mundlochplatte mit dem eigentlichen Anblasloch. Den Abschluss des Kopfstückes bildet der Stimmkorken im Tubusinneren. Das Kopfstück ist im Unterschied zum übrigen Tubus nicht zylindrisch sondern konisch. Dieser unterschiedliche Konus hat Einfluss auf den Klang der Flöte. Der Stimmkork befindet sich im oberen engen Teil des Kopfstückes über dem Anblasloch und sollte nicht zum Einstimmen auf andere Instrumente benutzt werden. Die Kerbe am unteren Ende des Wischerstabes sollte bei richtiger Justierung genau in der Mitte des Anblasloches sichtbar sein. Die Wölbung der Mundlochplatte, Form und Schnitt des Anblasloches und die Bohrung des Kopfstückes haben großen Einfluss auf Ansprache, Klangfarbe und Klangvolumen der modernen Querflöte.
Bei den Klappensystemen am Mittelstück unterscheidet man zwei Bauweisen (Wenn die Klappen in einer Linie angeordnet sind spricht man von „in-line“-Ausführung, wenn das G in Richtung des linken Ringfingers vorgezogen ist von „off-set“-Modellen) und zwei Klappen-Arten :
Die zweite Variante hat den Vorteil, dass der Flötist die Luftgeschwindigkeit in den Fingerspitzen spürt, und sie so besser korrigieren kann. Zudem verlangt ein System mit offenen Klappen eine genauere Fingertechnik, die wiederum einem exakteren Flötenspiel zugute kommt. Die Griffmöglichkeiten sind ebenfalls sehr viel flexibler. Die offenen Klappen ermöglichen zahlreiche zusätzliche Griffe und Effekte wie Glissando, Multiphonics und Mikrointervalle (Tonabstände kleiner als ein Halbton), was vor allem beim Spielen von zeitgenössischer Musik hilfreich ist und häufig sogar vom Komponisten verlangt wird. Seit einigen Jahren existieren auch Konzertflöten mit kompletter Vierteltonmechanik. Diese Variante der Flötenmechanik, die sich sowohl auf dem Mittelstück, als auch auf dem Fußstück befindet, wurde von der niederländischen Flötenbauerin Eva Kingma entwickelt.
Viele Querflöten, vor allem im Anfängersegment, haben eine E-Mechanik. Diese Mechanik wurde zu Beginn des 20.Jahrhunderts von dem deutschen Flötenbauer Emil von Rittershausen und vom französischen Flötenbauer Djalma Julliot unabhängig voneinander entwickelt und erleichtert die Ansprache und Intonation des Tones e3 in der hohen dritten Oktave auf Kosten eines etwas höheren Gewichtes. Die meisten professionellen Flötisten verzichten allerdings auf den Einsatz einer E-Mechanik, da die Töne mit guter Technik auch ohne sie zu realisieren sind.
Die Original-Böhm-Flöte wurde mit offener Gis-Klappe konstruiert. Als sich jedoch die geschlossene Gis-Klappe unter den Flötisten immer stärker durchsetzte, musste die Öffnung für die E-Klappe verändert werden, da es Probleme bei der Intonation und der Ansprache des e3 gab. Die geteilte E-Mechanik schließt nur die untere G-Klappe, um so eine saubere Intonation und schnelle Ansprache des e3 zu erreichen. Querflöten moderner Bauart besitzen fast alle eine E-Mechanik.
Man unterscheidet hier zwischen C-Fuß und H-Fuß: Bei Flöten mit einem C-Fuß ist der tiefstmögliche Ton das c1. Bei Flöten mit einem H-Fuß wiederum kann man noch einen Halbton tiefer spielen, also bis zum h. Ein Vorteil einer Flöte mit H-Fuß ist der "Gizmo" genannte kleine Hebel für das c4, der am Fuß angebracht ist, und der Umstand, dass das Instrument einen längeren Resonanzraum hat und dadurch voller, wärmer und kräftiger klingt. Besonders die hohen Töne der dritten Oktave klingen weniger hell und schrill. Zudem ist die Flöte nicht so kopflastig, was dazu führt, dass sie während des Flötenspiels vom Musizierenden leichter empfunden wird. Es gibt auch Flöten mit C-Fuß, an die ein separates Verlängerungsstück für das kleine h aufgesteckt werden kann. Es gibt auch Fußstücke, die bis zum kleinen b oder sogar zum a reichen. Dies sind jedoch grundsätzlich Sonderanfertigungen. Bei den tieferen Flöten wie z.B. der Altflöte in G, existieren sowohl Modelle mit G-Fuß, als auch solche mit Fis-Fuß.
Querflöten wurden bis zur Neukonstruktion durch den Münchner Flötenbauer und Flötisten Theobald Böhm 1832 (konische Böhmflöte) oder 1847 (zylindrische Böhmflöte) und teilweise auch noch lange danach aus Holz hergestellt. Die erste Goldflöte erschien 1869, gebaut von Louis Lot, auf der Abbildung von 1911 im Kasten rechts oben sieht man noch eine Böhmflöte aus Holz. Neben Silber und Gold sind heute für den Flötenbau folgende Materialien gebräuchlich: vergoldetes Silber, Weißgold, Neusilber (Legierung aus Kupfer, Zink und Nickel), Platin, Palladium, Nickel, Titan, Carbon, Messing, Edelstahl und Holz, vor allem das sehr harte und pilzfeste afrikanische Grenadill (Dalbergia melanoxylon), aber auch das seltene Cocusholz (Brya ebenus) sowie Cocobolo (Dalbergia retusa). Die Holzarten Buchsbaum und Ebenholz werden wegen Riss- und Bruchgefahr heute kaum noch verwendet. Viele Flötisten experimentieren mit Kopfstücken, die aus einem anderen Material als der Rest des Instruments sind. Preiswertere Instrumente für Anfänger gibt es aus Aluminium oder anderen billigeren Metallen. Querflöten aus Grenadillholz mit Böhmsystem sind heute wieder beliebter als vor einigen Jahren und werden auch professionell in großen Sinfonieorchestern eingesetzt. Sie unterscheiden sich im Klang von der historischen Traversflöte, die aus Holz oder Elfenbein gefertigt wurde.
In den 1990er Jahren begannen Flötenbauer auch Instrumente aus Kohlefaser zu bauen. Diese haben gewisse Vorteile bei der Haltbarkeit und Pflege, sind aber unter Flötisten umstritten wegen der vom „normalen“ Flötenton abweichenden Klangeigenschaften. In den letzten Jahrzehnten wurde ein neuartiges System für die Mechanik entwickelt, das nicht mehr ausschließlich auf einer Reihe an Achsen angeschraubter Klappen basiert, sondern die Tonlöcher mittels Magnetklappen verschließt.
Obwohl sie heutzutage meistens aus Metall hergestellt wird, zählt die Querflöte nicht zu den Blech-, sondern zu den Holzblasinstrumenten. Zum einen wird die Schwingung nicht wie bei Blechblasinstrumenten durch die Lippen des Spielers, sondern durch Blasen über eine Kante erzeugt (Anblaskante); andererseits wurden Flöten ursprünglich ausschließlich aus Holz gebaut.
Die Spannweite der Dynamik ist bei der Flöte relativ klein. Bis a‘‘ beträgt sie etwa 25 dB. Bei höheren Tönen ist sie auf 10 dB begrenzt. In 9 Meter Abstand erreicht der Schallpegel im ff etwa 75 dB in der tiefen und etwa 85 dB in den hohen Lagen. Das pp erstreckt sich von 50 dB im unteren Tonbereich bis zu 75 dB in der Höhe. Der Klang ist im pp sehr obertonarm und nähert sich dem Sinuston. Der Schallpegel des Grundtones bleibt in der tiefen Lage im piano und forte gleich, die Verstärkung der Obertöne bewirkt den lauteren Klangeindruck. Die Spitzenbelastung des Spielers beträgt an seinem Ohr bis über 105 dB.
Die Flöte sollte nach jedem Spielen komplett erst innen (normales Tuch) sowie außen (Mikrofasertuch) gereinigt werden. Vor allem Silberflöten, aber auch niedere Goldlegierungen laufen schnell an, vor allem wegen eventueller Fettrückstände der Haut. Hin und wieder sollte darum außen alles mit Wundbenzin abgerieben werden.
In den Klappen sind so genannte „Polster“ eingebaut. Diese bestehen aus elastischem Material (aus einem Karton, einer Schicht Filz und so genannter Fischhaut aus hauchdünnem Schafsdarm) und haben die Aufgabe, die Tonlöcher luftdicht zu verschließen. Die Polster sind ein sehr empfindlicher Teil der Querflöte, darum sollte man sie nie mit den Fingern oder dem Putztuch berühren. Hin und wieder kommt es vor, dass sich Feuchtigkeit in den Polstern sammelt. Dadurch entsteht beim Spielen ein störendes Geräusch. Es ist ratsam, bei Auftreten dieses Geräusches ein Zigarettenpapier zwischen die Klappe zu klemmen, das dann die angesammelte Flüssigkeit aufsaugt. Ebenso sollte man es vermeiden, die Flöte mit Silberputzmitteln zu säubern, da dabei die empfindlichen Polster stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Zum Teil werden die Polster bei professionellen Flöten heute aus synthetischen Materialien mit geringerer Dämpfung des Tones, besserer Resonanz und größerer Haltbarkeit hergestellt (Straubinger Pads, JS Gold Pads u. a.).
Die Flöte hat eine feine Mechanik, die mit Öl versorgt und nachgestellt werden muss. Die Polster werden ausgetauscht, wenn sie abgenutzt sind. Starke Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen sollten vor allem im Hinblick auf die Polster vermieden werden. Der Korpus von Metallflöten ist in dieser Hinsicht naturgemäß deutlich unempfindlicher als derjenige von Holzflöten, bei denen bedingt durch zu geringe relative Luftfeuchtigkeit und starke Temperaturschwankungen Risse im Holz die Folge sein können.
Moderne Flöten nach dem Böhm-System werden in verschiedenen Größen gebaut:
1) Diese Modelle kamen in den letzten 15 Jahren hinzu
In einer Höhle von Divje Babe (Slovenien) ausgegrabenes Fundstück einer Knochenflöte mit einem Alter von ca. 20.000 Jahren. |
Das früheste eindeutige Bild einer Querflöte fand sich auf einem etruskischen Relief in Perusna. Es stammt aus dem zweiten oder ersten Jahrhundert vor Christus. Das Instrument wurde damals nach links gehalten, erst in einer Illustration eines Gedichts aus dem elften Jahrhundert wurde eine Darstellung einer nach rechts gespielten Flöte entdeckt.
Es ist doch spannend zu hören, das die Flöte wohl zu einem der ältesten Musikinstrumente gehört. Nördlich von Krems an der Donau (Niederösterreich) wurde in den Weinbergen eine 19.000 Jahre alte Knochenflöte entdeckt, die aus dem Schienbein eines Rentieres geschnitzt worden war.
Renaissanceflöte |
In der Renaissance löste sich allmählich die Querflöte als Kunstinstrument von der Querpfeife. Die Renaissanceflöte war noch einteilig. Die barocke Traversflöte wurde dann dreiteilig gebaut (Kopf- Mittel- und Fußstück). In der Klassik bekam die Flöte weitere Klappen hinzu.
Traversflöte |
Der eigentliche Durchbruch im Flötenbau gelang erst nach der Klassik und zwar durch Theobald Böhm (1794-1881). Der Flötist und Instrumentenbauer gab der Querflöte ihre heutige Form (wieder zylindrisch). 1832 entwickelte Theobald Böhm ein chromatisches Klappensystem, das die Anbringung der Tonlöcher allein nach akustischen Gesichtspunkten berücksichtigt.
Heute sind fast alle modernen Flöten sogenannte Böhmflöten. Dieses System wurde auch thomann auf andere Holzblasinstrumente (zum Beispiel die Klarinette) übertragen.
Archäologische Funde von abendländischen Querflöten liegen aus dem 12. bis 14. Jahrhundert vor, die älteste Darstellung enthält der Hortus Deliciarum aus Landsberg. Bis auf eines stellen die mittelalterlichen europäischen Bildzeugnisse ebenso wie Bilder aus Asien links gehaltene Flöten dar. Antike europäische Darstellungen zeigen hingegen rechts gehaltene Flöten. Daher wird vermutet, dass die Querflöte in Europa vorübergehend aus Gebrauch kam und dann über Byzanz aus dem asiatischen Raum neu eingeführt wurde.
Aus dem 12. Jahrhundert ist in der französischen Sprache das Wort flûte überliefert, das sich möglicherweise vom lat. flatus ableitete. Diese Bezeichnung wird von anderen europäischen Sprachen übernommen, bezeichnet aber bis ins 13. Jahrhundert noch Block- und Querflöte.
Eine aus heutiger Sicht ungewöhnliche Bauweise besitzt die Querflöte im 14. Jahrhundert. Eine Abbildung in der Manessischen Liederhandschrift zeigt, dass die Querflöte fast in der Mitte angeblasen wird. Der Bericht eines zeitgenössischen Autors bestätigt dies.
Überlieferungen zur mittelalterlicher Instrumentalmusik liegen kaum vor. Die Querflöte fand jedenfalls in den sogenannten „niedrigen Ensembles“ Verwendung.
„Die fünf Landsknechte“, Eisenradierung von Daniel Hopfer aus dem frühen 16. Jahrhundert, der
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Die Flöten wurden im 16. Jahrhundert vor allem als Ensembleinstrumente benutzt: Standardbesetzungen waren vier Flöten (Frühzeit Deutschland: a1 oder g1, d1 d1 g1; später vor allem d1 d1 d1 g1), hohe Singstimme + Flöte (in Vierfußlage) + Laute, sowie in England das Broken Consort (wo die Flöte die zweite Stimme in Vierfußlage spielt). Soloricercaten von Aurelio Virgiliano; obligate Traversostimmen für diesen Typus im frühen 17. Jahrhundert in den Werken von Monteverdi, Prätorius, Schein, u. a.
Jacques-Martin Hotteterre spielt eine dreiteilige Flöte
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Die barocke, einklappige, Traversflöte kam zum Ende des 17. Jahrhunderts als französische Weiterentwicklung der klappenlosen Renaissance-Flöte auf. Der Grund war ein geändertes Klangideal. Die neuen dreiteiligen leicht konisch gebohrten Flöten klingen in der Grundoktave wesentlich kräftiger, sind in "französischer Stimmung" (a ca 390-400hz) und sind nicht zuletzt aufgrund der dis-Klappe prinzipiell in allen Tonarten zu spielen. Erkauft wurde dies durch eine deutlich eingeschränkte Beweglichkeit und einen deutlich geringeren Tonumfang (knapp 2 Oktaven d1 bis etwa c3 oder d3). Literatur: Solosonaten, Duette, Solosonaten mit Continuo, Triosonaten, vereinzelter Gebrauch in größeren Ensembles. Ausschließlich französische Musik von Jacques-Martin Hotteterre und Zeitgenossen. Möglicherweise ist die Triosonate (BWV 1039) für zwei Flöten von Johann Sebastian Bach ursprünglich für dreiteilige Traversflöten geschrieben.
Im Hochbarock waren die Flöten durch die Unterteilung des Mittelstücks später vierteilig. Die Bohrung war konisch, d. h. das Kopfstück hatte einen größeren Innendurchmesser als der Fuß. Wichtige Flötenbauer waren etwa Hotteterre, Naust, Rippert, Bressan Denner, Oberlender, Palanca, Quantz, Lot sowie die Familien Rottenburgh und Stanesby.
Zum Anpassen der Stimmung, die von Ort zu Ort variierte, verfügten viele der Flöten über mehrere austauschbare Mittelstücke. Die neue Bohrung und dazu eine Klappe (für dis/es) ermöglichten ein technisch problemloseres chromatisches Spiel und ein weiteres Spektrum gut funktionierender Tonarten (günstigste Tonarten: D-Dur und h-Moll). Der Tonumfang reichte vom d1 bis zum a3, wobei Quantz in seinem Versuch einer Anweisung die Flöte traversière zu spielen das e3 als den höchsten brauchbaren Ton bezeichnete.
Repertoire: französische Suiten & Sonaten, Duos (u. a. Hotteterre, de la Barre, Blavet), italienische Sonaten, Concerti (Vivaldi, Locatelli,… ), Deutsche Musik (Bach, Händel, Telemann – u. a. 12 Solofantasien – Quantz), Kammermusik, Orchesterpartien.
Adolph Menzel (1815 - 1905) Flötenkonzert Friedrichs des Großen in Sanssouci (1852) Öl auf Leinwand |
Mitte: Friedrich der Große war für seine Begabung auf der Querflöte bekannt und brachte dies öfter seinen Verwandten, Freunden und Bediensteten zu Gehör; ganz rechts: Johann Joachim Quantz, des Königs Flötenlehrer; links von ihm mit Violine im dunklen Rock: Franz Benda; ganz links im Vordergrund: Gustav Adolf von Gotter; hinter ihm: Jakob Friedrich Freiherr von Bielfeld; hinter ihm, an die Decke schauend: Pierre-Louis Moreau de Maupertuis; in Hintergrund auf dem rosa Sofa sitzend: Wilhelmine von Bayreuth; zu ihrer rechten: Amalie von Preußen mit einer Hofdame; hinter ihnen: Carl Heinrich Graun; alte Dame hinter dem Notenständer: Gräfin Camas; hinter ihr: Egmont von Chasôt; am Cembalo: Carl Philipp Emanuel Bach, 28 Jahre stand er im Dienst des Königs |
Im Hochbarock waren die Flöten durch die Unterteilung des Mittelstücks später vierteilig. Die Bohrung war konisch, d. h. das Kopfstück hatte einen größeren Innendurchmesser als der Fuß. Wichtige Flötenbauer waren etwa Hotteterre, Naust, Rippert, Bressan Denner, Oberlender, Palanca, Quantz, Lot sowie die Familien Rottenburgh und Stanesby.
Zum Anpassen der Stimmung, die von Ort zu Ort variierte, verfügten viele der Flöten über mehrere austauschbare Mittelstücke. Die neue Bohrung und dazu eine Klappe (für dis/es) ermöglichten ein technisch problemloseres chromatisches Spiel und ein weiteres Spektrum gut funktionierender Tonarten (günstigste Tonarten: D-Dur und h-Moll). Der Tonumfang reichte vom d1 bis zum a3, wobei Quantz in seinem Versuch einer Anweisung die Flöte traversière zu spielen das e3 als den höchsten brauchbaren Ton bezeichnete.
Repertoire: französische Suiten & Sonaten, Duos (u. a. Hotteterre, de la Barre, Blavet), italienische Sonaten, Concerti (Vivaldi, Locatelli,… ), Deutsche Musik (Bach, Händel, Telemann – u. a. 12 Solofantasien – Quantz), Kammermusik, Orchesterpartien.
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Besonders in England stieg im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts die Nachfrage nach lauteren und durchsetzungsfähigeren Instrumenten. Um dies zu erreichen, vergrößerte man die weiterhin konische Innenbohrung der Flöte sowie Anblasloch und Grifflöcher teilweise radikal. Dadurch ging die Möglichkeit, viele Töne statt durch Klappen durch Gabelgriffe zu spielen verloren, wodurch eine große Anzahl von Klappen obligatorisch wurde. Weiterhin wurde das Instrument und seine Stimmung deutlich schwerer zu kontrollieren und erforderte einen teilweise völlig neuen Ansatz sowie sehr viel mehr Luft. Auf der anderen Seite entstand dadurch ein völlig neuer Querflötenklang, der teilweise mit dem Klang der Oboe verglichen wurde. Wegbereiter dieser Bewegung waren vor allem die englischen Flötisten Charles Nicholson sowie einige Jahre später Robert Sidney Pratten, die die Entwicklung der weit gebohrten und mit großen Grifflöchern und Anblasloch ausgestatteten Querflöte vorantrieben und kultivierten. Noch heute sind viele historische Instrumente erhalten, die die Aufschrift "Nicholson's Improved" oder "Pratten's Perfected" tragen. Theobald Böhm hörte während eines Englandaufenthalts ein Konzert Nicholsons. Dadurch wurde er zur Entwicklung einer zylindrischen Querflöte verleitet, da Nicholsons dynamischer Ton bis dahin schlicht nicht mit kontinentaleuropäischen Instrumenten erreichbar war. Diese Form wird heute nahezu in jedem Orchester gespielt.
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Durch die anhaltende Entwicklung in der Romantik sahen viele große Komponisten (u.a. Beethoven) davon ab, Werke für Querflöte solo zu schreiben, da diese noch "zu beschränkt und unvollkommen " erschien.
Die weit gebohrten und mit großen Grifflöchern ausgestatteten Flöten der Klassik und Romantik erlebt heute eine Renaissance in der Folkmusik, vor allem im Irish Folk ist sie sehr verbreitet und es gibt zahlreiche Instrumentenbauer, die sich auf den Bau dieser "alten" Instrumente spezialisiert haben und teilweise ob der großen Nachfrage bis zu zehnjährige Wartelisten für ihre Instrumente führen.
Der Flötist und Instrumentenbauer Theobald Böhm gab der Querflöte ihre heutige Form (wieder zylindrisch). 1832 entwickelte dieser ein chromatisches Klappensystem, das die Anbringung der Tonlöcher allein nach akustischen Gesichtspunkten ohne Rücksicht auf die Greifbarkeit ermöglichte. In Frankreich errang dieses System schnell große Beliebtheit, in Deutschland hielt sich lange noch das "alte" System. Heute sind fast alle modernen Flöten sogenannte Böhmflöten. Dieses System wurde auch auf andere Holzblasinstrumente (zum Beispiel die Klarinette) übertragen.
Barocke wie auch Renaissance-Flöten erfreuen sich in Form von Nachbauten historischer Instrumente wieder wachsender Beliebtheit. Die Traversflöte wird als Zweitinstrument von Querflötisten und Blockflötisten geschätzt und findet vorrangig in der Alten Musik Verwendung.
Bis weit in das 19. Jahrhundert hinein war die traditionelle Bauweise, nunmehr mit meist mehreren Klappen ausgestattetes, zeitgleich mit der Böhm-Flöte im Einsatz. Als Material diente in der Regel Holz, vornehmlich Grenadill oder später auch Bakelit.
Regional blieb aber auch ein der Renaissance-Flöte ähnelnder Bautyp bis in die Gegenwart hinein in Gebrauch, die Schwegelpfeife.
Darüber hinaus gibt es noch die so genannten Spielmannsflöten, auch Trommelpfeifen genannt. Diese beruht ebenfalls auf dem Prinzip der Querpfeifen ohne Klappen. Sie haben den gleichen Lochaufbau wie die Renaissanceflöten, mit dem Unterschied, dass die Spielmannsflöten noch ein Loch für den rechten kleinen Finger haben. Das heißt die Flöte hat sieben Löcher. Die Griffweise ist immer noch ähnlich wie bei den Renaissanceflöten oder den Blockflöten. Der Tonumfang ab dem d1 ungefähr drei Oktaven. Sie werden heute z. B. von Spielmannszügen und in der Militärmusik eingesetzt.
Indische Bansuri
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Querflötenartige Instrumente sind auch in anderen Kulturen bekannt, so die Ryūteki in Japan, die Bansuri in Indien, die Dizi, Xindi und Koudi in China. In Nord- und Westafrika sind Querflöten äußerst selten oder nicht vorhanden. Es gibt einige Querflöten in Zentral-, Ost und Südafrika mit zwei bis sechs Fingerlöchern. Fast alle der in der geheimen Ritualmusik Neuguineas verwendeten Bambusflöten sind Querflöten.
Bei der modernen Irish Flute in Irland handelt es sich um ein meist klappenloses Instrument, das vornehmlich aus Holz hergestellt wird und eine Weiterentwicklung der Zeit vor Böhms Neuentwicklung darstellt, das im Hinblick auf Intonation und Spielbarkeit ohne Klappen optimiert wurde. Mit dem Aufkommen der Böhmflöte ist eine größere Anzahl von Instrumenten in herkömmlicher Bauweise zu niedrigen Preisen abgegeben worden und wurde damit einer breite Bevölkerungsschicht zugänglich, so dass die Querflöte zu einem beliebten Instrument in Irland wurde. Auf dieser Grundlage setzte eine eigenständige Entwicklung der irischen Querflöte ein. Mittlerweile werden neben Holz auch Instrumente aus Metall und Kunststoff und sogar eine Tin Whistle mit Querflöten-Wechselkopfstück angeboten. Die Irish Flute ist wie die Tin Whistle traditionell in D gestimmt, kommt aber auch in anderen Stimmungen vor.
Wie wohl die meisten anderen Instrumente kann man auch die Querflöte privat, an Musikschulen, Konservatorien oder Musikhochschulen erlernen. Zumindest Anfangsunterricht ist empfehlenswert, da eine autodidaktisch falsch eingeübte Ansatztechnik nur schwer zu korrigieren ist.
Die Anschaffung eines Instruments sollte in Absprache mit einem versierten Flötisten erfolgen. Schülerinstrumente bieten z. B. die Hersteller Pearl, Yamaha und andere an. Eine gute Alternative stellt die Anschaffung eines hochwertigen gebrauchten Instruments dar.
Aufgrund der empfindlichen Mechanik verursachen moderne Querflöten regelmäßig Wartungskosten. Insbesondere müssen die Polster der Klappe von Zeit zu Zeit erneuert und die Mechanik gereinigt und nachjustiert werden. Die Generalüberholung eines Instruments kann ebenfalls erhebliche Kosten verursachen.
Die beruflichen Aussichten als Instrumentalist nach einem professionellen Instrumentalstudium sind als eher schwierig einzuschätzen. Die Querflöte erfreut sich einer sehr großen Beliebtheit und der Bedarf an Orchestermusikern ist vergleichsweise gering.